Geschichte & Charakteristik & Bewegungsmerkmale der einzelnen Tänze

 

In diesem Blog möchte ich euch die einzelnen Tänze etwas genauer vorstellen. Ich nehme Bezug auf die Geschichte bzw. die Herkunft der verschiedenen, uns bekannten, Tänze und beschreibe die typischen Bewegungsmerkmale dieser. Jeder dieser 13 genannten Tänze hat auch seine eigene Charakteristik, die ich hier ebenfalls beschreibe.

Ich leg einfach mal los… Viel Spaß beim Lesen!

 

 

BLUES:

Der Blues entstand Anfang des 20. Jahrhunderts als eine von vielen Tanzformen, die in den USA nach der damals sehr populären Mischung aus afroamerikanischer Volksmusik, Jazz- und nordamerikanischer Popmusik getanzt wurden. Zwischen 1910 und 1920 kamen diese Tänze dann nach Europa.

Auf langsame Musikstücke wurden langsame, schleichende Schritte nach dem Muster des Foxtrotts getanzt. Später entwickelten sich daraus zwei Formen: 1924 der progressive englische Slowfox und nach 1950 der stationäre Blues mit den charakteristischen seitlichen Pendelbewegungen.

 

 

Charakteristik & Bewegungsmerkmale:

  • abwechselnd getanzte seitliche Pendelbewegungen und geringe räumliche Fortbewegung mit „Seit-Schluss“

Musikalische Besonderheiten:

  • 4/4 Takt
  • Betonung auf dem 1. und 3. Taktschlag
  • Rhythmus L/L oder L/L/S/S

Typische Haltung:

  • die Arme können tiefer gehalten werden
  • eine leichte Promenadenposition kann eingenommen werden

 


 

FOXTROTT:

Entstanden ist der Foxtrott zwischen 1910 und 1915 in Nordamerika. Nach Europa kam er in den 1920er Jahren. Aus dem „Schiebetanz“ entwickelten die Engländer 1924 den langsamen Slowfox sowie den schnelleren Quickstep.

 

Charakteristik & Bewegungsmerkmale:

  • in der klassischen Form werden alle Figuren in Tanzhaltung getanzt, entweder mit sehr wenig Fortbewegung oder weiter raumgreifend in einer „Zick-Zack“ Form vorwärts und rückwärts (=Vierteldrehungen)
  • es wird entlang der Tanzrichtung getanzt
  • im Medaillenstil können auch offene Figuren getanzt werden (z.B. progressives Damensolo rechts)
  • der Rhythmus L/L/S/S bleibt bei allen Figuren und Variationen gleich
  • bei allen Figuren beginnt der Herr mit dem linken, die Dame mit dem rechten Fuß
  • die Bewegungen können, abhängig von der Musik, leicht federnd oder gleichmäßig fließend getanzt werden

Musikalische Besonderheiten:

  • 4/4 Takt
  • Betonung auf dem 1. und dem 3. Taktschlag
  • Rhythmus L/L/S/S
  • wenn alle Schritte im gleichen Tempo getanzt werden nennt man das „Marschfoxtrott“

 


 

WIENER WALZER:

Der Wiener Walzer ist der älteste der modernen Gesellschaftstänze. Seinen gesellschaftlichen Durchbruch erlebte er beim Wiener Kongress 1814/1815, besonders gefördert durch die Musik von Josef Lanner sowie Vater und Sohn Johann Strauß. Für den Turniertanz wurde er erstmalig 1951 von Paul Krebs an den englischen Stil angepasst und choreografiert.

 

Charakteristik & Bewegungsmerkmale:

  • charakteristisch ist seit dieser Zeit für fortgeschrittene Tänzer die raumgreifende, seitlich schwingende Fortbewegung anstelle einer mehr stationären Rotation

Musikalische Besonderheiten:

  • ¾ Takt
  • Betonung auf dem 1. Taktschlag
  • Rhythmus 1/2/3

 


 

LANGSAMER WALZER:

Aus dem Wiener Walzer entwickelte sich Ende des 19. Jahrhunderts in den USA eine langsamere und weniger stark drehende Form, die unter dem Namen Boston bekannt wurde. Um 1920 wurde daraus in England der Langsame Walzer, wegen seiner Herkunft auch „Englischer Walzer“ genannt.

 

Charakteristik & Bewegungsmerkmale:

  • in der Grundform besteht der Langsame Walzer aus nach rechts bzw. nach links gedrehten Karrees, später wird es ein seitlicher schwingender Tanz mit Rotationen, durchgelaufenen Elementen, Schwebebewegungen und Rhythmusvariationen
  • im fortgeschrittenen Stadium verlaufen die Pendelschwünge auf einer geraden Linie und werden, je nach räumlichen Verhältnissen und Ausdrucksintensität, kleiner oder raumgreifender getanzt
  • alle Schritte werden als fließende Übergänge getanzt, wobei jeder Schritt genau eine Viertelnote dauert (ausgenommen sind die Rhythmusvariationen)
  • nach einem Pendelschwung entsteht auf dem höchsten Punkt optisch eine kurze Pause
  • die Grundfiguren können auch stationär getanzt werden, die fortgeschrittenen Figuren werden immer entlang der Tanzrichtung getanzt

Musikalische Besonderheiten:

  • ¾ Takt
  • Betonung auf dem 1. Taktschlag
  • Rhythmus 1/2/3
  • in fortgeschrittenen Figuren aus dem Medaillen- und Hobbytanzstil kann jeder der drei Schläge eines Taktes in zwei halbe Schläge (zwei Achtelnoten) geteilt werde

 


 

TANGO:

Der Tango im englischen Stil, in den USA auch Tango international style genannt, entstand um 1910 in Europa. der „ältere“ Tango Argentino wurde von meist wohlhabenden Reisenden aus Buenos Aires zuerst nach Paris importiert. Die konservative Oberschicht empfand ihn als wild und anstößig, daher erfuhr er eine stilistische Änderung, die in den 1920er Jahren von englischen Choreografen beschrieben wurde. Die damals entstandene Form ist im Wesentlichen noch heute gültig.

 

Charakteristik & Bewegungsmerkmale:

  • typisch für diesen Tango sind (im fortgeschrittenen Stadium) die abrupten Wechsel von Tempo und Bewegungsform: Langsame, „schleichende“ Gehschritte wechseln sich mit kleinen, schnellen Schritten ab, fließende Bewegungen mit abgehakten Bewegungen
  • das ruhige Dahingleiten der Oberkörper bildet einen Gegenpol zu schnellen Führungsimpulsen, die sich im fortgeschrittenen Stadium, in einer akzentuierten Kopfbewegung der Dame widerspiegeln können
  • bei allen Schritten werden die Füße leicht vom Boden abgehoben
  • Seitwärtsschritte in Promenadenposition werden Ferse flach getanzt

Musikalische Besonderheiten:

  • 2/4 Takt oder 4/8 Takt
  • Betonung auf dem 1. Taktschlag
  • Rhythmus L/L (Gehschritte), S/S/L

Typische Haltung:

  • 3 spuriges aufstellen, der rechte Fuß ist jeweils um eine halbe Fußlänge nach hinten versetzt
  • die Knie sind gebeugt
  • beide Partner stehen näher zueinander, dadurch greift der Herr mit seinem rechten Arm weiter um, und die Dame mit ihrem linken Arm

 


 

TANGO ARGENTINO:

Der Argentinische Tango hat sich ursprünglich Ende des 19. Jahrhunderts aus dem rhythmischen Trommeltanz der Kreolen und der aus Cuba stammenden Habanera entwickelt. Der wichtigste Vorläufer des Tango Argentino ist der Milonga. 1910 eroberte er von Paris aus die europäischen Tanzsäle, von da an begann auch die Trennung der beiden Stilarten Tango (im englischen Stil) und Tango Argentino, der als Tango de Salon jetzt auch von gehobenen Gesellschaftsschichten in Südamerika akzeptiert wurde, die ihn bis dahin als vulgär verachtet hatten.

 

Charakteristik & Bewegungsmerkmale:

  • der Tanz wird bestimmt durch die unzähligen Variationsmöglichkeiten der Bewegungen, sowohl in der Aneinanderreihung von einzelnen Elementen und Schritten als auch in der Art der Ausführung
  • typische Merkmale sind die freie Gestaltungsmöglichkeit aller Bewegungen und der bewusste Einsatz von Pausen
  • es gibt keinerlei festgelegte Kombinationen, der Tanz lebt im Wesentlichen von freier Improvisation, Führen und Folgen kommt daher die größte Bedeutung zu
  • die Bewegungen sind fließend, geschmeidig, langsam bis blitzschnell und dynamisch
  • Fußarbeit bei Vorwärtsschritten wird bestimmt durch die Schrittgröße und Dynamik
  • Seitwärtsschritte und schließende Schritte werden Ballen flach getanzt
  • nach jedem Schritt wird der unbelastete Fuß in Regel dicht zum Standbein herangeführt (Position 0)

Musikalische Besonderheiten:

  • 2/4 Takt oder 4/8 Takt
  • Betonung auf dem 1. Taktschlag
  • Rhythmus: normalerweise ein Schritt auf jeden Taktschlag, aber jederzeit frei variabel

Typische Haltung:

  • die Oberkörper stehen dichter beieinander als Hüften und Beine, dadurch wird eine Vielzahl von Bewegungen und Techniken im Beinbereich ohne Haltungsänderung im Oberkörper ermöglicht
  • der Abstand zwischen dem Paar wird von der Partnerin bestimmt. Sie kann ihre linke Hand auf die Schulter des Partners, auf seinen Oberarm oder seinen Ellenbogen legen
  • in der Ausgangsposition befindet sich das Körpergewicht auf beiden Füßen, die parallel geschlossen sind, vor Bewegungsbeginn wird das Körpergewicht auf einen Fuß verlagert

 


 

DISCOFOX:

Der Discofox ist eine Variante des Foxtrotts, die Ende der 1960er Jahre noch Beatfox genannt wurde. Als in den Jahren 1973/1974 die Discotheken in Mode kamen, in denen wieder paarweise getanzt wurde, erhielt er seinen heutigen Namen. Zum Grundschritt und im Rhythmus des Foxtrotts wurden Elemente aus dem Swing und Boogie getanzt, bis aus einem ehemaligen Tanz mit räumlicher Fortbewegung schließlich ein stationärer Tanz wurde.

Heute ist der Discofox einer der gebräuchlichsten Tänze in Deutschland.

 

Charakteristik & Bewegungsmerkmale:

  • typisch für den Discofox ist das auf zwei Schritten und ein Tap basierende Grundschrittsystem, das im fortgeschrittenen Stadium mit unterschiedlichen rhythmischen Möglichkeiten zu einem Vierschrittsystem erweitert werden kann
  • er besteht aus stationären Bewegungsabläufen mit unzähligen Möglichkeiten von Dreh- und Wickelfiguren aus Boogie, Swing, Salsa bis hin zu Elementen aus dem Rock´n´Roll
  • durch die Vielzahl der Figurenvarianten kommt der Führung eine besondere Bedeutung zu
  • alle Bewegungen werden flüssig ineinander übergehend getanzt
  • die rechts- und linksdrehenden Figuren und Variationen sollten überwiegen, und der Tanz sollte überwiegend immer rotieren; daraus folgt, dass bei der Kombination von Figuren Drehungsumfänge abhängig vom Drehschwung variieren

Musikalische Besonderheiten:

  • Discofox ist zu allen Taktarten möglich (auch ¾ Takt!)
  • Betonung auf jeden Taktschlag oder 1+3 oder 2+4
  • da ein Grundschritt drei Taktschläge hat, man jedoch meistens auf einen 4/4 Takt tanzt, spielt es keine Rolle, auf welchem Taktschlag der Tänzer beginnt, er ist immer „im Takt“

Typische Haltung:

  • die Tanzhaltung ist nicht statisch, da sie mit oder ohne Körperkontakt möglich ist
  • die gefassten Hände können in beliebiger Höhe im Standard- oder im Untergriff gefasst werden
  • die Handfassungen (Standard-, Unter oder Obergriff) ergeben sich durch die Bewegung bzw. durch die unterschiedlichen Drehungen

 


 

SALSA:

Die Salsa hat ihre Wurzeln in der afroamerikanischen Musik des 19. Jahrhunderts. 1930 entstand in Kuba der Mambo. Nach seiner Verbreitung in Europa um 1950 wurde der Mambo vom rhythmisch eingängigeren Cha Cha Cha verdrängt, ein weiterer Nachfolger war die Rumba im europäischen Stil. Die Mambo-Ära in den 1930er Jahren hatte ihren Hauptstützpunkt in einem Tanzpalast auf dem New Yorker Broadway, dem „Palladium“. Noch heute wird eine der vielen Salsa-Stilrichtungen „Palladium-Style“ (Klassischer Mambo) genannt.

 

Charakteristik & Bewegungsmerkmale:

  • die Salsa ist ein stationärer Tanz. Neben den synchronen Grundfiguren besteht er hauptsächlich aus Solodrehungen und anderen Variationen („Wickelfiguren“) für die Dame, während der Herr Grundschrittelemente tanzt.
  • im New York- und Puerto Rican Style sind alle Figuren auf einer gedachten Linie aufgebaut, auf der man sich hin und her bewegt
  • im Cuban Style wird runder und kreisförmiger getanzt (ähnlich dem Discofox)
  • Cuban Style ist auch die Grundlage der Rueda de Casino, eine Tanzform, bei der sich viele Paare im Kreis aufstellen und auf Zuruf verschiedene Figuren tanzen und dabei die Partner wechseln

Musikalische Besonderheiten:

  • 4/4 Takt
  • Betonung auf dem 1. und dem 3. Taktschlag oder auf dem 2. oder. Taktschlag
  • Rhythmus S/S/L
  • der erste Schritt der Wiege kann auf den Taktschlägen 1, 2 oder 3 getanzt werden

Typische Haltung:

  • die Tanzhaltung ist nicht statisch, da sie mit oder ohne Körperkontakt möglich ist
  • die gefassten Hände können in beliebiger Höhe im Standard- oder im Untergriff gefasst werden
  • in der Tanzhaltung ist die Version b) des Standardgriffs typisch, bei der seine Handfläche ihren Handrücken umfasst, dabei kann sein linker Daumen auf ihrer Handfläche liegen

 


 

RUMBA:

Wie beim Tango ist der Vorläufer der Rumba die aus Uruguay stammende Habanera. Als eigenständiger Tanz bildete sie sich im 19. Jahrhundert in der Karibik heraus.

Als Modetanz kam sie erstmals 1914 in die USA und in den 1930er Jahren in rhythmisch vereinfachter Form nach Europa.

Nach dem zweiten Weltkrieg entstanden zwei Variationen der Rumba: Die vom amerikanischen Stil beeinflusste Square- oder Karree-Rumba und die in England choreografierte Rumba im kubanischen Stil. Die Rumba „Cuban Style“ hat sich im internationalen Tanzsport durchgesetzt und inzwischen auch weitgehend im Gesellschaftstanz.

 

Charakteristik & Bewegungsmerkmale:

  • die Rumba ist ein stationärer Tanz, neben den synchronen Grundfiguren besteht sie hauptsächlich aus Solodrehungen und anderen Variationen für die Dame, während der Herr Grundschrittelemente tanzt
  • im fortgeschrittenen Stadium ist charakteristisch, dass bei allen Schritten die Gewichtsübertragung zunächst schnell erfolgt und anschließend die Bewegung im Körper fortgesetzt wird, während die Füße ihre Endposition möglichst lange beibehalten
  • alle Schritte werden mit Bodenkontakt geführt, die Fußarbeit ist durchgehend Ballen flach

Musikalische Besonderheiten:

  • 4/4 Takt
  • Betonung auf dem 1. und dem 3. Taktschlag
  • Rhythmus L/S/S
  • der langsame Schritt (L) wird im Praxistanzstil auf den Taktschlägen 1 und 2 getanzt (langer Startschritt), im Fortgeschrittenen Stadium kann er auf den Taktschlägen 4 und 1 getanzt werden (schneller Startschritt)

Typische Haltung:

  • Latein-Tanzhaltung

 


 

CHA CHA CHA:

Der Cha Cha Cha ist eine Weiterentwicklung des Mambos und entstand um 1950 in Kuba.

Seinen Namen erhielt er von dem Geräusch, das die Tänzer beim Wechselschritt erzeugten, der jetzt anstelle des einen langsamen Schrittes  im Mambo Grundschritt getanzt wurde („Tripple-Mambo“).

In den USA wurde er 1955 Modetanz des Jahres und eroberte kurz darauf auch die Tanzfläche in Europa.

 

Charakteristik & Bewegungsmerkmale:

  • der Cha Cha Cha ist ein stationärer Tanz, neben den synchronen Grundfiguren besteht er hauptsächlich aus Solodrehungen und anderen Variationen für die Dame, währen der Herr Grundschrittelemente tanzt
  • charakteristisch ist das 3-Schritt-Chasse, das im Original immer auf den Taktschlägen 4 und 1 getanzt wird

Musikalische Besonderheiten:

  • 4/4 Takt
  • Betonung auf dem 1. und dem 3. Taktschlag
  • Rhythmus S/S/S/S/+/S (inkl. Startschritt)

Typische Haltung:

  • Latein-Tanzhaltung

 


 

DISCO-SAMBA:

Die Samba, ursprünglich ein Sammelbegriff für viele verschiedene Tanzformen, hat sich im 19. Jahrhundert aus afrikanischen Wurzeln in Brasilien zu einem Tanz entwickelt, der zunächst in Gruppen in Kreisform getanzt wurde.

Auch heute versteht man in Brasilien unter der Samba diese Gruppentanzform, bei denen nicht paarweise getanzt wird.

Als Vorläufer des Paartanzes Samba gilt die 1910 entstandene Maxixe. Sie hatte einige Ähnlichkeiten mit der heutigen Samba, die ihren Durchbruch in Europa etwa um 1950 erlebte.

Im Gesellschaftstanz gibt es zwei Musikrichtungen: Samba im Lateinamerikanischen Stil und im Disco- bzw. Partymusik-Stil. Die Disco-Samba, die zu Disco- bzw. Partymusik getanzt wird, ist einer der gebräuchlichsten Tänze weltweit. Sie ist so populär, weil sie auf fast alle Musiktitel passt, die im 4/4 Takt oder 2/4 Takt gespielt werden und weil das Grundschrittsystem sehr schnell zu erlernen ist.

 

Charakteristik & Bewegungsmerkmale:

  • die Disco-Samba besteht aus stationären Bewegungsabläufen mit unzähligen Möglichkeiten von Dreh- und Wickelfiguren aus Discofox, Merengue und Salsa. Drehungen können (je nach Leistungsstand des Paares) langsam und kontinuierlich oder schnell ausgeführt werden
  • typisch für die Disco-Samba ist das auf einem Schritt und einem Tap basierende 2-Schritt-System
  • charakteristisch ist der Bounce in den Knien und im Oberkörper. Die Bewegungen können, abhängig von der Musik, leicht federnd oder stärker ausgeprägt getanzt werden
  • durch die Vielzahl der Figurenvarianten kommt der Führung eine besondere Bedeutung zu

Musikalische Besonderheiten:

  • 2/4 Takt oder 4/4 Takt
  • Betonung auf jedem Taktschlag oder 1 + 3 oder 2 + 4

Typische Haltung:

  • die Tanzhaltung ist nicht statisch, da sie mit oder ohne Körperkontakt möglich ist
  • die gefassten Hände können in beliebiger Höhe im Standard- oder im Untergriff gefasst werden
  • die Handfassungen (Standard-, Unter- oder Obergriff) ergeben sich durch die Bewegungen bzw. durch die unterschiedlichen Drehungen

 

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JIVE:

Der enge Verwandte von Boogie und Rock´n´Roll wurde in den 1940er Jahren von den Engländern stilisiert und choreografiert, denen die damaligen Swing-Variationen zu wild und zu unkontrolliert waren.

 

Charakteristik & Bewegungsmerkmale:

  • der Jive ist ein stationärer Tanz mit Solodrehungen, Platzwechseln und Figuren in geschlossener Haltung
  • im Vergleich zu Boogie und Rock´n´Roll sind die Chasses das Hauptmerkmal in der Grundbewegung
  • alle Schritte werden mit einem durchgehenden Federn in Knie- und Fußgelenken getanzt
  • die Bewegungen sind lebhaft, mehr fließend als stakkatoartig

Musikalische Besonderheiten:

  • 4/4 Takt
  • Betonung auf dem 2. und 4. Taktschlag
  • Rhythmus S/S/S/e/S/S/e/S

Typische Haltung:

  • die gefassten Hände können gesenkt werden, maximal bis Hüfthöhe, dabei wechselt die Handhaltung vom Standardgriff in den Untergriff

 


 

SLOWFOX:

Der heutige Slowfoxtrott, auch Slowfox genannt, entstand in den 1920er Jahren. Im Vergleich zu den schnellen Formen Onestep, Twostep und dem späteren Foxtrott wurde er für langsame Musik dieses Genres im 4/4 Takt entwickelt. Im Vergleich zum eher stationären Blues wurde er, typisch für diese Zeit, sehr progressiv getanzt. Von allen Geschlossenen Tänzen wird er als der technisch anspruchsvollste bezeichnet.

 

Charakteristik & Bewegungsmerkmale:

  • typisch für den Slowfox sind weiträumige, kontinuierlich fließende, wellenartige Gehbewegungen, die in der klassisch reinen Form nur sparsam durch Drehungen unterbrochen werden
  • die Dame tanzt vermehrt Fersendrehungen, bei Rückwärtsschritten wird die Ferse über den Boden abgezogen, da dies ein Heben im Fuß unmöglich macht, muss der vorwärts tanzende Partner sein Heben an das Körperheben des rückwärts tanzenden Partners in Körper und Knien angleichen
  • eine Alternative ist der Social Slow, bei dem z.B. die Fersendrehungen für die Dame entfallen und bei dem es geschlossene Fußpositionen gibt

Musikalische Besonderheiten:

  • 4/4 Takt
  • Betonung auf dem 1. und dem 3. Taktschlag
  • Rhythmus L/S/S; Abweichungen dieser Grundform, sogenannte Rhythmusvariationen, sind je nach Figur, möglich

 


 

QUICKSTEP:

Der Name Quickstep entstand in den 20er Jahren des vorherigen Jahrhunderts aus den Begriffen Quick, Foxtrott und Onestep und hat sich im Laufe der folgenden Jahre zur heute noch bekannten eigenständigen Form entwickelt.

 

Charakteristik & Bewegungsmerkmale:

  • im Vergleich zum Foxtrott bewegt sich dieser Tanz in seinen Grundfiguren seitwärts fort, entsprechend der schnellen Musik sollen alle Aktionen sowohl lebhaft und spritzig wirken als auch harmonisch fließen
  • es gibt, ebenfalls im Vergleich zum Foxtrott der immer im gleichen Rhythmus getanzt wird, viele rhythmische Variationen und im sehr fortgeschrittenen Stadium auch gebouncte und gesprungene Bewegungen
  • typisch sind in der Grundbewegungen Chasses und Kreuzschritte mit ihrem „terrassenförmigen“ Heben und Senken sowie geschlossene Drehungen
  • die Figuren in Quickstep und Foxtrott können durch entsprechende Anschlüsse miteinander verbunden werden

Musikalische Besonderheiten:

  • 4/4 Takt
  • Betonung auf dem 1. und dem 3. Taktschlag
  • Rhythmus L/S/S/L; Abweichungen dieser Grundform, sogenannte Rhythmusvariationen, sind je nach Figur möglich

 

Von: Nicole Hofmeister